Tehran: Palaces, parks and sweets

We base ourselves in the South of Tehran in a hotel that barley deserves the one star that it has (but it is conveniently located). Tehran is one of the larger cities in the world with all the problems that come with it such as pollution, smog and especially bad traffic. We are lucky that we are here during a long weekend and many Tehranis have fled the city making moving around slightly more pleasant.

We are determined not to let us hinder by any of that in our explorations. We quickly figure out the Metro system and in contrary to the city buses we are even allowed to sit in the same coach. In the city buses the front is reserved for men and the back for women. This is a concept difficult for me to understand but since we are guests in the country we comply with it.

So what is there to see? We visit palaces of the last two schah dynasties the Qajars and Pahlavis. Once we have digested that we have to pay 5 to 10 times more for the entrance than the Iranians we actually quite enjoy ourselves looking at some nice Qajar architecture and getting an idea in what kind of luxury the last Pahlavi schah was living.  Which leads us to the next sight: A museum that used to be a prison under Mohammad Reza schah who ruled until the islamic revolution in 1979. With wax figures and a lot of red paint the torturing of the prisoners is vividly illustrated. All the wax guards are wearing ties a symbol of Westerners and how the Schah’s people were dressed back then. Additionally a picture of the Schah and his wife hangs in every room to make clear who is responsible. While for sure the visit in this prison museum is a sobering experience it also feels a bit ironic for reasons I do not want or need to further explain. To round off the history lesson we also drop by the former US embassy in which the hostages were taken in 1979. We cannot go inside but get a feeling for what happened looking at the infamous anti America graffitis.

We are hungry and once again on the search for a restaurant. After passing many shops that sell all kind of things (and most of them are closed as it is a holiday) we finally find a fast food restaurant serving the typical Iranian pizza with ketchup. It is hardly gourmet food but better than nothing. Afterwards we treat ourselves with some sweets and relax in one of the parks of the city. The next day we explore a bit of the surroundings and walk on the foothills of the Alborz mountains. Using the chair lift reminds us to snowboarding in Switzerland (which we miss).  Back in the city we visit an art gallery which is a place where young and liberal Iranians meet and we get to talk to some which gives a new perspective of the country. We finally also manage to find better restaurants with innovative concepts and interiors. We are happy that we were able to see that part of the country too.

It is time to go home to the dreary hotel room where more duties wait for us. As we have been travelling for almost nine months now some of our clothes start to fall apart. We renew them as we go but we have also become proficient in sewing and repairing our socks and T-shirts.

Ein intensiver Tag im Tal der Assassinen

Nach Tabriz im Nordwesten von Iran wollen wir die sagenumwobenen “Castles of the Assassins” im Alamut Tal besuchen. Die Fahrt von Tabriz nach Qazvin, der nächsten Stadt zum Tal, soll ungefähr acht Stunden dauern, also entscheiden wir uns für eine Nachtfahrt. Wir besteigen den Bus um 21.30 Uhr und rechnen mit einer frühen Morgenankunft. Leider ist an Schlaf kaum zu denken: Wir erleben zum ersten Mal einen umgekehrten “AC-Effekt”. Normalerweise packen wir für Busfahrten immer Pullis ein, weil aufgrund exzessiver Nutzung der Klimaanlage oft polare 15°C herrschen. Im iranischen Wüstenklima wäre das ja eigentlich nicht nötig, da die Nächte angenehm kühl bis kalt sind, denken wir. Nur leider führen wir den Gedankengang nicht zu Ende. Statt der Klimaanlage wird in diesem Bus nun die Heizung exzessiv benutzt. Die übergrosse Temperaturanzeige vorn im Cockpit zeigt tropische 32°C an. Heisser als die Tropennächte in Yangon während der heissen Jahreszeit. Eigentlich kann ich mich zwar nicht beklagen, denn neben mir muss Ane Mantel und Kopftuch tragen.

Um 3:30 Uhr werden wir “geweckt” und mitten auf der Autobahn rausgeschmissen. Leicht verwirrt vom Halbschlaf, der frühen Ankunft und der frostigen Temperaturen draussen finden wir ein Taxi in die Stadt. Die immerhin 350’000 Einwohner zählende Stadt ist menschenleer. Wir klingeln bei einem Hotel. Wir klingeln noch einmal. Und nochmal. Keine Antwort. Leicht übermüdet aber frohen Mutes gehen wir weiter zu einem nächsten Hotel. Wir finden keine Klingel. Also gehen wir zu einem weiteren Hotel (wir haben in der Stadt übrigens nicht mehr als drei Hotels gefunden). Nach zwei Mal klingeln wird die Türe geöffnet. Ein leicht mürrisch wirkender junger Mann winkt uns hinein. Wir laden die Rucksäcke ab und beginnen unseren Trip zu den Schlössern der Assassinen noch vor dem Morgengrauen.

Um 4:00 Uhr morgens stehen wir wieder auf der Strasse. Die Stadt ist immer noch menschenleer, aber ein paar erste Autos pflügen durch die erfrischende Nachtluft. Nach ein paar Minuten sehen wir ein Taxi und rufen es heran. Mit Händen und Füssen und ein paar Brocken Farsi versuchen wir dem Fahrer zu erklären, dass er grad den Jackpot gewonnen hat und wir ihn und sein Gefährt mehr oder weniger einen ganzen Tag lang mieten wollen. Ich erläutere ihm alle Destinationen die wir anfahren wollen (zwei Schlossruinen und ein Dorf im Alamut Tal). Er schüttelt nur ungläubig oder unverständig zu Kopf und fährt dann fort seines Weges. Wir lassen uns aber nicht entmutigen. Bald sehen wir in der Ferne ein weiteres Taxi, das wir heranwinken. Selbe Geschichte, diesmal funktioniert es und der Taxifahrer willigt ein. Wir haben für diesen speziellen Ausflug anhand unserer bisherigen Erfahrungen mit dem hiesigen Preislevel und Informationen aus dem Reiseführer um die 60 Franken budgetiert und machen uns auf eine lange und harte Preisverhandlung gefasst. Das erste Angebot des Taxifahrers ist 20 Franken (wir haben uns für solche Situationen einen Taschenrechner besorgt, damit Zahlen besser kommuniziert werden können). Anne und ich schauen uns ungläubig an. Nun muss man wissen, dass in Iran die Preise oft nicht in der Landeswährung Rial, sondern in sogenannten “Toman” angegeben werden. Ein Toman entspricht zehn Rial und die Verwirrung ist vorprogrammiert. Wir fragen nach, ob er umgerechnet wirklich 20 Franken meint und nicht etwa 200. Er bestätigt. Wir fragen noch einmal nach ob er die Route wirklich verstanden hat. Er bestätigt. Wir versuchen zu erklären, dass der Ausflug mindestens zehn Stunden dauern wird und weit in die Berge führen wird. Er bestätigt. Da wir beim besten Willen keinen Haken an der Sache finden (das Taxi hat sogar Sicherheitsgurte), steigen wir ein und fahren los. Es ist halb fünf Uhr morgens und immer noch stockfinster.

Unsere erste Destination ist das Alamut Schloss bei Gazor Khan, das Hauptschloss des berüchtigten Assassinen Clans, der vor circa 800 Jahren mit politischen Morden und geschickter Diplomatie halb Mittelasien kontrolliert haben soll. Die Fahrt dauert fast drei Stunden hinein in die unglaubliche Wüsten- und Canyonlandschaft des Alamut Tals. Die aufgehende Sonne bringt stellenweise Nebel. Unser Fahrer kurbelt das Fenster runter und streckt seine Hand ins rare Nass (das machen offenbar alle Iraner bei Regen – wir werden es bestätigen, falls es einmal regnen sollte). Um halb acht Uhr morgens machen wir uns an die Besteigung des Berges auf welchem das Schloss beziehungsweise seine Überreste stehen. Verständlicherweise sind wir die einzigen Besucher. Die Schlossruine ist heutzutage eine Mischung aus archäologischer Ausgrabungsstädte und Aufbauarbeit. Die Arbeiter sind meist ältere Männer, die alle in Hemd und Anzug schuften. Es ist die Standardkleidung im ländlichen Iran, unerheblich ob man Verkäufer, Anwalt oder Bauarbeiter ist. Auf dem Alamut Schloss geniessen wir ein romantisches Frühstück mit feinem Süssgebäck, dass wir am Vortag als Bettmümpfeli gekauft, aber noch nicht gegessen haben. Die Sicht über das Nebelmeer ist traumhaft.

Wieder unten wirkt unser Fahrer etwas mürrisch. Wir deuten das so, dass er sich krass verkalkuliert hat und nachverhandeln möchte. Damit er sein Gesicht nicht verliert, verlangen wir einen kleinen Umweg zum Andej Canyon und lassen uns diesen noch einmal 10 Franken kosten. Er scheint zufrieden und wir finden unseren Ausflug immer noch ein Schnäppchen, eine Win-Win-Situation. Der Weg zum neu verhandelten Canyon geschaltet sich schwieriger als angenommen, aber nach zehnmaligem Nachfragen bei Dorfbewohnern kommen wir nahe ran und laufen dann das letzte Stück zu Fuss. Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Canyons im Westen der USA.

Danach brechen wir auf zu einem zweiten Schloss der Assassinen: Das Lamiasar Schloss bei Razmiyan ist das grösste des Clans, der auf Berggipfeln im Tal um die zwanzig Schlösser erbaut hat. Auch hier ist nicht mehr viel übrig, aber die wenigen Ruinen lassen auf eine Festung immensen Ausmasses schliessen. Dschingis Khan und seine Nachfolger haben leider alle Festungen geschleift. Die Hauptfestung bei Gazor Khan konnte der Belagerung durch die Mongolen jedoch dank kluger Wasserversorgung und riesigen Vorräten 17 Jahre lang widerstehen. Vom zweiten Schloss Lamiasar geniessen wir vor allem die unglaubliche Aussicht ins Tal. Es ist Mittag, der Nebel ist verschwunden und über uns kreisen Adler in weiten Bögen. Der Name “Alamut” steht für “Adlers Führung”. Auch wir fühlen uns fast wie Adler allein über den Zinnen dieser Berge.

Elf Stunden nach der Abfahrt von Qazvin fahren wir wieder in der Stadt ein. Es war eine kurze Nacht und ein langer Tag.

First impressions

Since it is Friday when we arrive in Tabriz the city looks rather deserted. The infamous traffic and driving style of the people is not as bad as we heard it would be. The first shower after more than two days in a train is like heaven. As it is the weekend we have some trouble finding a place to change money – in the end we change some on the street to pay for dinner. Eating our first Iranian kebap dinner (many more to come) we feel we are ready to explore the country.

The next morning we visit the famous UNESCO heritage listed basar which is still very much in use and not only a tourist attraction. We loose ourselves in the narrow old streets between stands of spices, jewellery, clothes, carpets… In fact most of the center of this roughly 1.5 million city seems to be lined with shops selling anything from shoes, tiles, car spare parts and so on. Usually the shops are specialized in something and everyone specializing in the same thing is found in the same street. Imagine there are streets with as many shoes as I have never seen in my life (however, the sortiment starts to repeat itself after the third shop latest). One kind of street is missing though – a restaurant street. On our whole trip we never had as much problem finding something (decent) to eat than in Iran.

In the afternoon we visit a small village (Kandovan) nearby that is built into rocks. We stroll through the steep narrow paths (sometimes walking on top of the flat roofs of the house below) and have some tea in a local house together with our Polish friends we have just made.

A lot of local people greet us wherever we go – in the city and the countryside. They ask us where we are from and what we think of Iran. We meet some interesting people but especially at the beginnig of our stay we also meet some strange people. Either they want to sell us something or they seem to be bored sitting in the park/square all day and need some distraction (and we have just wanted to read a bit in that nice park…). These are our first impressions from the west of Iran but I am feeling that I need to peel more layers to have a better feeling and understanding of the country.

Trans Asia Express

Um zehn Uhr morgens besteigen wir den Trans Asia Express von Ankara nach Tabriz. Eigentlich fährt dieser unter Bähnlern bekannte Zug von Istanbul nach Teheran, aber die Strecke Istanbul – Ankara ist wegen Bauarbeiten geschlossen und wir wollen bereits in Tabriz im Nordwesten des Iran aussteigen. Der Beiname “Express” ist übrigens eine leichte Übertreibung, denn der Zug fährt die gut 1500 km lange Strecke gemächlich in zwei Tagen durch. Wir gönnen uns ein bisschen Luxus und kaufen vier Tickets damit wir das ganze Schlafwagenabteil für uns haben (ein Ticket kostet 34 Euro).

Schon eine halbe Stunde nach der Abfahrt in Ankara fahren wir durch die weiten Steppen des anatolischen Hinterlandes. Der azurblaue Himmel und die caramelfarbenen weichen Hügel werden ab und zu durch ein paar grüne Weiden und Bäume kontrastiert. Wir geniessen die Fahrt in unserem leicht dekadenten “Privatzimmer” und haben wieder einmal Zeit für Musse und Lesen. Gegen Abend gönnen wir uns mit dem von Albanien mitgebrachten Baumnuss Raki ein kleines Aperitiv. Die beiden Schweizer, die zufälligerweise neben uns im Abteil einquartiert sind, stossen mit uns an. Der Zug ist vor allem mit Iranern und einer Handvoll Touristen besetzt. Bald sitzen wir mit einer Schar türkischer, englischer und neuseeländischer Reisenden im Speisewagen und trinken Bier im Bewusstsein, dass es bald für einige Zeit keinen Tropfen Alkohol geben wird.

Am nächsten Morgen fährt der Zug immer noch durch Anatolien, die Landschaft ist etwas bergiger, aber geprägt durch weite Steppe. Ein gemütlicher Tag auf Achse. Bei Sonnenuntergang erreichen wir Tatvan am Ufer des Van-Sees im Osten der Türkei. Gemäss Fahrplan hätten wir den See am frühen Nachmittag erreichen müssen. Da keine Gleise um den See herum führen, müssen alle Passagiere auf die Fähre umsteigen. Es geht fünf Stunden über den See und wir haben ein indonesisches Déjà-vu, obwohl die türkische Fähre im Vergleich zur indonesischen geradezu über den See rast. Auf der Fähre lernen wir weitere Individuen der kleinen Schar Reisender kennen (es sind wohl insgesamt weniger als hundert Passagiere). Ein älterer iranischer Herr zeigt uns Fotos von sich mit berühmten iranischen Schauspielern, so sagt man uns zumindest. Er sei früher Nebendarsteller in vielen Filmen gewesen, übersetzt ein Passagier. Ein anderer Mitreisender will uns Teheran und dann den ganzen Süden des Iran zeigen, gratis mit dem Auto seines Freundes. Sein Übereifer und Anschlussbedürfnis wirken jedoch eher unheimlich auf uns.

Nach Mitternacht erreichen wir Van am anderen Seeufer, immer noch in der Türkei gelegen. Nun geht es darum, die Passagiere in den wartenden iranischen Zug einzuquartieren. Die Reservationen sind hier nichts wert. Man muss sich in Vierergruppen zusammenschliessen, in die Reihe stellen und für ein Abteil “bewerben”. Diese Anordnung sorgt für ziemliche Irritation und die meisten Leute tun sich schwer damit mitten in der Nacht Abteilkollegen zu suchen. Da Anne und ich mit unseren vier Tickets technisch eine Vierergruppe sind, dränge ich mich durch die verwirrt wartenden Passagiere und ergattere schnell ein Abteil. Alles funktioniert tiptop und wir haben wieder unser Privatabteil. Der Kondukteur ist zwar ein bisschen verwundert, aber dann zufrieden, als er unsere vier Tickets sieht.

Um halb zwei Uhr nachts fährt der iranische Zug mit vier Stunden Verspätung los. Nun wird die Reise leider etwas mühsamer. Im Halbstundentakt werden wir geweckt und müssen Billete, Pässe und Visa zeigen, mehrmals. Um vier Uhr morgens erreichen wir die Grenze. Alle Passagiere müssen aussteigen und im türkischen Zollhaus anstehen. Wir realisieren schnell, wie der Hase läuft, stehen auf und ergattern uns Spitzenplätze in der Warteschlange, sauber getrennt nach Geschlechtern. Die Zollbüros hinter der Trennscheibe sind aber noch dunkel. Weit und breit keine Zollbeamte in Sicht. Wir halten uns an unser (spätestens seit Indonesien) aktuelles Reisemotto: “Ist so, weil ist so.” Um 4:30 geht bei meinem Warteschlangennachbar der Natelwecker. Kurz darauf ist die Hälfte der Männer verschwunden. Gebetszeit. Nach zehn Minuten sind alle wieder brav am selben Platz in der Reihe. Wir erfahren, dass man die Zollbeamte mittlerweile geweckt habe und sie bald auftauchen werden, was dann auch tatsächlich geschieht. Nach fünf Uhr ist mein Pass abgestempelt und ich freue mich auf ein bisschen Schlaf im warmen Zugsabteil. Zu früh gefreut. Der Zug ist abgeschlossen und wird erst geöffnet, wenn alle Leute abgefertigt sind. Obwohl es hier nur um die Ausreise geht, warten wir noch ein halbe Stunde. Es ist bitter kalt, kurz vor Sonnenaufgang.

Eine kleine Tüte Schlaf später werden wir wieder geweckt. Es ist kurz nach sieben Uhr früh und wir müssen die Einreise in den Iran erledigen. Anne hat sich mittlerweile ganz im Sinne des iranischen Gesetzes ein Kopftuch umgebunden und einen langen Mantel angezogen (Hijab). Freundlicherweise sind die Zöllner diesmal in den Zug eingestiegen und haben sich im Speisewagen ein kleines Büro eingerichtet. Diesmal geht es sehr schnell und überraschenderweise einfach. Man wünscht uns “Good luck” und haut uns den Einreisestempel neben das Visum. Wir essen Frühstück im Abteil und versuchen nochmal zu schlafen. Die Mittagessenbestellung lehnen wir dann freundlich ab, weil wir ja bereits in Tabriz aussteigen wollen, das wir nach Fahrplan um 06:35 erreichen sollten… Um 8:00 werden wir wieder geweckt für den Gepäckzoll. Alle Passagiere sammeln sich in einer kleinen Wartehalle und, ja was wohl, warten. Die Zeit vergeht ohne dass etwas passiert. Einige Iraner beginnen zu fluchen. Eine gute Stunde später bildet sich dann eine Schlange durch den Frauengebetsraum des Gebäudes. Die Ausländer werden mehr oder weniger durchgewunken, die Iraner minutiös kontrolliert.

Nach zehn Uhr geht die Fahrt weiter. Wieder zeigt sich die Landschaft von ihrer schönen Seite, weite Steppe, steile Canyons und eine grosse Salzwüste. Wir verschlafen aber einen Grossteil. Nach 14:00 Uhr fahren wir endlich in Tabriz ein.

Prelude zu Iran

Unsere nächste Reisedestination Iran hat etwas mehr Vorbereitungszeit in Anspruch genommen. Wir haben viel gehört und gelesen, wie schwierig es ist ein Visum für den Iran zu bekommen. Dies hat uns einiges Kopfzerbrechen verursacht. Wir haben dann aber spontan unseren zehntägigen Schweizaufenthalt im Sommer genutzt und der iranischen Botschaft in Bern einen Besuch abgestattet. Dort ist uns beschieden worden, dass der Zeitraum sehr knapp sei, aber dass sich sicher was machen lasse. Wir müssten aber noch Fingerabdrücke nach alter Schule machen lassen (das heisst so richtig mit Tinte an allen zehn Fingern) und diese in Papierform mit dem Antrag mitbringen.

So sind wir ins Berner Regionalgefängnis geschickt worden. Dies ist nämlich der Ort, wo solche Fingerabdrücke angefertigt werden. Dort werden wir freundlich empfangen, aber es heisst, wir hätten lange vorher einen Termin abmachen müssen. Das kann doch nicht wahr sein, denke ich mir, dass wir deswegen nicht zu unserem Visum kommen. Nach einiger Verhandlung und Erklärungen (zum Glück können wir die Lokalsprache!) kriegen wir dann doch noch den Termin am selben Tag. Der Wachmann, der mit uns wartet und uns dann durch die Gänge führt, erzählt uns unterdessen von seinen Erlebnissen, als er in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Iran bereist hat und wie es ihm dort gefallen hat.

Nachdem wir die Fingerabdrücke bekommen haben, ist der Rest dann relativ einfach gewesen. Innerhalb einer Woche ist der Antrag bearbeitet worden und ein paar Stunden vor dem Abflug nach Singapur sind wir wieder in Besitz unserer Pässe gewesen inklusive des Visums für den Iran.

Die letzten Vorbereitungen finden in Ankara statt. Neben dem Besuch des Atatürk Mausoleums müssen wir uns vor allem noch um ein paar andere wichtige Dinge für die Reise in den Iran kümmern. Wegen den Sanktionen sind die iranischen Banken grösstenteils vom internationalen System abgeschnitten und somit funktioniert keine unserer Bankkarten im Land. Ironischerweise reisen wir jetzt mit US Dollarscheinen ein. Zudem bedarf meine Garderobe einer Auffrischung um den Kleidervorschriften zu genügen, die auch für ausländische Touristen gelten. Das Ergebnis meiner Shopping Tour wird dann sicher auf dem einen oder anderen Foto zu sehen sein. Ich bin jedenfalls fleissig am Kopftuch binden üben.

Nun sitzen wir im Trans Asia Express Zug von Ankara nach Tabriz (Iran). In den nächsten knapp vier Wochen planen wir das Land zu bereisen. Wir wissen noch nicht, ob wir aufgrund der Internetzensur Wege finden werden, regelmässig in unserem Blog zu schreiben. Falls es nicht klappen sollte, werden wir natürlich nachher von unseren Erlebnissen berichten.