Prelude zu Iran

Unsere nächste Reisedestination Iran hat etwas mehr Vorbereitungszeit in Anspruch genommen. Wir haben viel gehört und gelesen, wie schwierig es ist ein Visum für den Iran zu bekommen. Dies hat uns einiges Kopfzerbrechen verursacht. Wir haben dann aber spontan unseren zehntägigen Schweizaufenthalt im Sommer genutzt und der iranischen Botschaft in Bern einen Besuch abgestattet. Dort ist uns beschieden worden, dass der Zeitraum sehr knapp sei, aber dass sich sicher was machen lasse. Wir müssten aber noch Fingerabdrücke nach alter Schule machen lassen (das heisst so richtig mit Tinte an allen zehn Fingern) und diese in Papierform mit dem Antrag mitbringen.

So sind wir ins Berner Regionalgefängnis geschickt worden. Dies ist nämlich der Ort, wo solche Fingerabdrücke angefertigt werden. Dort werden wir freundlich empfangen, aber es heisst, wir hätten lange vorher einen Termin abmachen müssen. Das kann doch nicht wahr sein, denke ich mir, dass wir deswegen nicht zu unserem Visum kommen. Nach einiger Verhandlung und Erklärungen (zum Glück können wir die Lokalsprache!) kriegen wir dann doch noch den Termin am selben Tag. Der Wachmann, der mit uns wartet und uns dann durch die Gänge führt, erzählt uns unterdessen von seinen Erlebnissen, als er in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Iran bereist hat und wie es ihm dort gefallen hat.

Nachdem wir die Fingerabdrücke bekommen haben, ist der Rest dann relativ einfach gewesen. Innerhalb einer Woche ist der Antrag bearbeitet worden und ein paar Stunden vor dem Abflug nach Singapur sind wir wieder in Besitz unserer Pässe gewesen inklusive des Visums für den Iran.

Die letzten Vorbereitungen finden in Ankara statt. Neben dem Besuch des Atatürk Mausoleums müssen wir uns vor allem noch um ein paar andere wichtige Dinge für die Reise in den Iran kümmern. Wegen den Sanktionen sind die iranischen Banken grösstenteils vom internationalen System abgeschnitten und somit funktioniert keine unserer Bankkarten im Land. Ironischerweise reisen wir jetzt mit US Dollarscheinen ein. Zudem bedarf meine Garderobe einer Auffrischung um den Kleidervorschriften zu genügen, die auch für ausländische Touristen gelten. Das Ergebnis meiner Shopping Tour wird dann sicher auf dem einen oder anderen Foto zu sehen sein. Ich bin jedenfalls fleissig am Kopftuch binden üben.

Nun sitzen wir im Trans Asia Express Zug von Ankara nach Tabriz (Iran). In den nächsten knapp vier Wochen planen wir das Land zu bereisen. Wir wissen noch nicht, ob wir aufgrund der Internetzensur Wege finden werden, regelmässig in unserem Blog zu schreiben. Falls es nicht klappen sollte, werden wir natürlich nachher von unseren Erlebnissen berichten.

1 thought on “Prelude zu Iran

  1. Liebe Annemarie und Matthias, Edith hat mich ‘ermuntert’, auch einmal zu schreiben – ist auch bald die letzte Gelegenheit. Also ich möchte mich herzlich bedanken für die sehr interessanten Berichte und die wunderbaren Fotos. Es gibt so viele schöne Orte und Bauwerke, und dann
    das Essen – der interessante Kochkurs in Aethiopien; gehört dazu! Ja und Ihr schreibt beide wirklich SEHR gut und interessant. Falls es Euch zuhause in Euren Büros nicht mehr gefällt, wäre das doch eine Option, Reiseschriftsteller? Ich wünsche Euch noch eine gute Zeit und Heimreise und viel Gück im Neuen Jahr. Mit herzlichem Gruss
    Ursula Balli

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