Ein etwas anderer Geburtstag…

Es ist immer noch Spätsommer in Te Anau, im südlichsten Teil der Südinsel von Neuseeland. Ich bin es eher gewohnt, dass es an meinem Geburtstag kalt ist und auch häufig nochmals etwas Schnee fällt. Bei sonnigem Wetter werde ich dieses Jahr mit einem Stück Schokoladenkuchen und Kerzen im Zelt begrüsst.

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Wir machen uns dann auf den Weg weiter südlich und lassen das Spätsommerwetter schon bald hinter uns. Den „Southern Scenic Highway“, dem wir entlang fahren, werden wir bald einmal in „Southern Windy Highway“ umbenennen.

Wir fahren also bis ans Ende des Highway 1 in eine kleine Hafenstadt genannt Bluff, häufig als südlichster Punkt von „Festland“ Neuseeland bezeichnet, auch wenn dies nicht ganz stimmt, da dieser etwas östlich am Slope point liegt. Da wir schon mal da sind, besuchen wir diesen Ort auch noch. Doch wir sind nun näher am Südpol als am Äquator, Zeit umzudrehen um unser Weltreisemotto nicht zu verraten, dass wir ein Jahr lang dem Sommer folgen wollen. Dies hat uns dann auch abgehalten, weiter auf die Stewart Island überzusetzen, vor allem auch, als wir die hohen Wellen und zu erwartende raue Überfahrt gesehen haben. Für solche, die uns vielleicht nicht so gut kennen, muss ich noch erwähnen, dass nicht das gesamte Weltreiseteam seefest ist.

Mehrere Neuseeländer haben uns gesagt, dass wir unbedingt die Region Catlins sehen müssten. Dort sei es unglaublich schön zu zelten und man könne verschiedene Tiere wie unter anderem seltene Pinguine in der Wildnis sehen. Also machen wir uns auf den Weg dorthin und finden bei der Curio Bay auch einen einfachen, aber schön gelegenen Zeltplatz. Mit etwas Glück sehen wir dort effektiv Pinguine (sog. yellow-eyed penguins) in der Dämmerung. Dies war ein schönes Geburtstagsgeschenk, vor allem auch, weil sie meinem Reisepartner noch fast besser gefallen haben.

Die Sache hat aber leider einen Haken: Obwohl wir unser Zelt so geschützt wie möglich zwischen den Flachsstauden aufgestellt haben, werden wir während der Nacht bei orkanartigen Winden fast weggeblasen und können mit dem Begriff „wind chill“ nun etwas anfangen. Wir sind erleichtert, als wir um 7 Uhr morgens aufstehen und unser Zelt in einer kurzen Windflaute ohne Schaden einpacken können. Dies wäre eine der wenigen Nächte gewesen, an denen wir einen einfachen Campervan unserem Zelt vorgezogen hätten. Diese Campervans sind hier überall und in allen Schattierungen anzutreffen, teilweise bunt besprayt (aber von einer Mietwagenfirma gemanagt und daher sehr häufig) und mit Sprüchen versehen, für die ich mich schämen würde, wenn ich sie spazieren fahren würde. Da ziehe ich dann doch unser Zelt vor. Ob wir beide ohne Schaden, bzw. Erkältungen aus dieser Nacht davonkommen, wird sich noch weisen. Ich fühle jedenfalls alle meine Knochen, aber vielleicht kommt dies ja vom Alter, jetzt, da ich wieder ein Jahr älter bin… 🙂

3 thoughts on “Ein etwas anderer Geburtstag…

  1. Mit der dezenten Verspätung eines fast ganzen Monats möchte ich dir auch noch von Herzen alles Gute wünschen! Auf ein erfolgreiches und spannendes neues Lebensjahr, liebe Ane! Liebe Grüsse aus der verschneiten Schweiz,
    Änni

  2. Pingback: Das Dschungeltagebuch (Teil 2) | Blogyssee

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